8. Dezember 2018

Wieviel Seiten hat Dein Buch des Lebens?

Mein Buch des Lebens hat 960 Seiten – oder mit Glück noch ein paar mehr!

Man stelle sich vor, es kommt ein Kunde in in einen Buchladen und sagt zur Verkäuferin:

Ich hätte gerne ein Buch mit genau 960 Seiten.

Die Buchhändlerin schaut verdutzt und fragt, was denn das für ein Buch sein soll. Der Kunde lächelt und sagt:

Ganz egal, es soll einfach genau 960 Seiten haben. Was drin steht spielt keine Rolle.

Was will jemand mit einem Buch, dessen Inhalt egal ist, aber es muss genau diese Seitenanzahl haben? Ich lüfte das Geheimnis gerne.

Davon ausgehend, dass wir Deutschen ca. 80 Jahre alt werden und pro Monat unseres 80-jährigen Lebens eine Seite in unserem Lebensbuch schreiben würden, hätte wir unser Leben nach 80 Lebensjahren auf genau 960 Seiten festgehalten.

Die ersten 216 Seiten (18 Jahre x 12 Monate) vergehen in der Regel sehr schnell und beinhalten viele Schulgeschichten und hoffentlich noch mehr Liebes- & Abenteuergeschichten. Alles passiert irgendwie zum ersten Mal und die Blätter beschreiben sich fast von alleine. Das Tempo bleibt bei einer guten Geschichte meist rasant und man kann es kaum erwarten, die nächste Seite mit Erlebnissen zu füllen.

Ich wäre in meinem Buch des Lebens jetzt auf Seite 624 und merke, wie ich anfange die letzten Seiten langsamer und bewußter lesen zu wollen. Wie in einem wirklich guten Roman, wenn ich mir die letzten Seiten aufspare, weil es so spannend ist und ich auf ein Happy End hoffe.

Katastrophen, zutiefst verstörende und ängstigende Momente gab es auf meinen bisherigen 624 Seiten genauso zur Genüge, wie größte Glücksmomente und unendliche Leichtigkeit. Ich frage mich:

  • Wie geht meine Geschichte weiter?
  • Was kommt jetzt?
  • Was fehlt noch für einen Bestseller, wie er mir gefällt?

Und wer schreibt hier eigentlich?

Natürlich gibt es fleissigere und weniger fleissige Autoren. Bei den einen passiert nicht viel und die Seiten sind kaum beschrieben. Bei anderen kann man die Schrift kaum lesen, weil soviel ins Leben gepackt wird. Andere lassen schreiben, engagieren einen Ghost Writter und leben nach seinen Vorgaben und Ideen.

Egal wie man sich entschiedet – und das tut jeder von uns – die Seiten füllen sich solange, wie wir am Leben sind. Manche Seite wird für uns geschrieben, anderes wird umgeschrieben, damit es in die Geschichte wieder anderer passt oder der Charakter glaubwürdig bleibt.

Doch wer bestimmt das?

Der, der die Seiten beschreibt!

Und das sind wir selbst. Wir entscheiden, welche Rolle wir in diesem, im guten Fall 960 Seiten starken Buch, spielen. Welchen Charakter wir wie ausfüllen, welche Rollen wir annehmen. Als Autor können wir  die Figuren und Handlungen verändern. Wir können aus diesem Buch eine gute Geschichte machen! Auf jeden Fall eine für uns gute Geschichte. Oder nicht?

Aber welche Geschichte ist denn für mich gut?

Tja – das muss jeder selbst für sich herausfinden.  Ein schönes Coachingtool dafür ist z.B. die Schaukelstuhl – Übung. Ich liebe diese Übung, sowohl zum Jahresanfang als auch mal zwischendurch, wenn ich die Orientierung im Fluss des Lebens zu verlieren drohe. Wer Lust auf die Übung hat, der liest gerne hier weiter:

https://nataliborsi.de/finde-meine-vision-fuer-2018/

Egal ob mit oder ohne Schaukelstuhl zeigt für mich diese Geschichte eines sehr anschaulich:

Am Ende sind wir es selbst, die das Buch in der Hand halten und den Inhalt bestimmen können.

Sicherlich können wir nicht immer die äußeren Umstände verändern, aber wir haben die Möglichkeit die Haltung mit der wir diesen begegnen, so zu verändern, dass unsere Geschichte immer wieder sehr Lesens – und lebenswert ist.

 

In diesem Sinne – viel Spaß beim Schreiben des Lebens;-)

Natali

 

 

 

 

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